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Stiftungsgründer der Björn-Steiger-Stiftung gestorben

18.03.2022, 09:32 Uhr

Foto: Björn-Steiger-Stiftung

Auftrag der Stiftung soll fortgeführt werden


Der Stiftungsgründer der Björn-Steiger-Stiftung, Dr. h.c. Siegfried Steiger, ist gestern im Alter von 92 Jahren gestorben. Laut der Stiftung sei er am Donnerstag friedlich zu Hause im Kreise seiner Familie in Winnenden eingeschlafen. Der Vorsitzende der Björn-Steiger-Stiftung, Prof. Dr. Jürgen Gramke, nannte Siegfried Steiger eine außergewöhnliche und geschätzte Persönlichkeit, die sich mit enormer Tatkraft und Gestaltungswillen für die Ziele der Stiftung eingesetzt hatte. Mit Hochachtung nehme man nun Abschied von Siegfried Steiger und seiner Ehefrau Ute, die kurz zuvor am 28. Februar 2022 gestorben ist.

Siegfried Steiger und seine Ehefrau Ute Steiger gründeten die Björn-Steiger-Stiftung am 7. Juli 1969, nachdem ihr 9-jähriger Sohn Björn bei einem Autounfall ums Leben kam. Eine funktionierende Notfallhilfe gab es zu dieser Zeit noch nicht; der Krankenwagen traf erst nach einer Stunde ein. Das Ziel der Stiftung war es, das unzulängliche Rettungswesen in Deutschland zu verbessern. Die Liste der durch das Ehepaar Steiger initiierten Veränderungen, Initiativen und Errungenschaften ist lang: Einführung der bundesweiten Notrufnummern 110/112, Aufbau von Notruftelefonen an deutschen Straßen, 24-Stunden-Notarztsystem, BOS-Sprechfunkstandard im Rettungsdienst, Schaffung der Rettungsleitstellenstruktur, Aufbau der Luftrettung u.a. mit der Gründung der heutigen DRF-Luftrettung, Handy-Ortung durch Rettungsleitstellen, die Entwicklung und Finanzierung des Babynotarztwagens sowie die Verbreitung von Laien-Defibrillatoren gegen den Herztod und vieles mehr setzte das Ehepaar Steiger durch und machte damit die Stiftung zum Motor und Schrittmacher der modernen Notfallhilfe.

Stets ging es Siegfried Steiger darum, Schwachstellen in der Notfallhilfe aufzudecken und durch Forderungen und eigene Initiativen Lösungen dafür zu finden. Diese trieb er sowohl durch Spenden als auch mit eigenen finanziellen Mitteln voran, etwa 1972, als das Ehepaar Steiger den Rettungshubschrauber „Christoph 2“ an die Stadt Frankfurt übergab und dadurch den Fortbestand der staatlichen Luftrettung sicherte. Zur Absicherung der hohen Anschaffungskosten verpfändeten die Steigers sogar ihr eigenes Wohnhaus. Die Björn-Steiger-Stiftung bedankt sich für das Wirken des Gründer-Ehepaares und möchte den Stiftungsauftrag in ihrem Sinne fortführen.

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