Die Präsidentin der Duisburger Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany, Dr. Daniela Lesmeister, ist gestern mit dem „Bambi“ ausgezeichnet worden. Die 33-jährige Juristin erhielt den berühmten Medienpreis in der Kategorie „Stille Helden“. Die Jury des Burda-Verlages würdigte damit ihre ehrenamtliche Arbeit. Im Fokus stand dabei ihr Engagement nach dem verheerenden Erdbeben Anfang des Jahres in Haiti. Auch Claus Muchow, Schornsteinfegermeister aus Steinfurt/NRW und erfahrener Rotkreuz-Katastrophenhelfer, hat den „Bambi“ in der Kategorie „Stille Helden“ für seinen selbstlosen, humanitären Einsatz erhalten. Beide Geehrten zeigten sich bei der Preisverleihung am Abend in Potsdam von der Auszeichnung überwältigt und nahmen den Preis stellvertretend für alle Mitglieder ihrer Hilfsorganisation entgegen, die sich immer wieder „unter den widrigsten Umständen in Lebensgefahr begeben, um Menschenleben zu retten“. Daniela Lesmeister würdigte aber auch die Spender: „Ich denke an die ältere Dame, die einen Wohltätigkeitsbasar für Katastrophenopfer veranstaltet; an Kinder, die einen Teil ihres Taschengeldes für Erdbebenopfer spenden; an Firmen, die die Arbeit von deutschen Hilfsorganisationen unterstützen. Sie helfen in aller Stille, aber ermöglichen so gerade das Wichtigste: Sie helfen uns, zu helfen. Für Sie alle nehme ich heute Abend diesen Bambi entgegen“, so Lesmeister.
Claus Muchow geht für das Deutsche Rote Kreuz regelmäßig in den Katastropheneinsatz. In diesem Jahr hat er nach der Flutkatastrophe in Pakistan als Experte für Trinkwasser und Seuchenvorsorge in den Überschwemmungsgebieten gearbeitet sowie Anfang des Jahres auf Haiti das mobile Rotkreuz-Hospital mit aufgebaut. Muchow war aber auch schon nach dem Erdbeben 2008 in China, nach dem Tsunami in Sri Lanka und zur Cholera-Epidemie in Simbabwe.
Der Einsatz in Haiti war laut Lesmeister „die bisher größte Herausforderung“ für die Hilfsorganisation I.S.A.R. „Das Ausmaß der Zerstörungen und des menschlichen Leides war einfach unvorstellbar“, berichtet die frisch gebackene Bambi-Preisträgerin. Nach dem schweren Tsunami Weihnachten 2004 in Thailand war das I.S.A.R.-Team erstmals im Einsatz. Wenige Monate später flog die Hilfsorganisation nach Pakistan, um dort nach einem schweren Erdbeben nach verschütteten Menschen zu suchen und verletzte Erdbebenopfer medizinisch zu versorgen. Weitere Einsätze führten I.S.A.R. inzwischen auch nach Peru, Indonesien und Haiti. Die Gesamtverantwortung für die Einsätze liegt immer bei Daniela Lesmeister. Sie verhandelt mit dem Auswärtigen Amt, den Botschaften und Konsulaten, den Fluggesellschaften, den Behörden in den Krisenregionen und sie vertritt I.S.A.R. bei der Einsatzleitung der Vereinten Nationen im Katastrophengebiet.