Ein handfester Streit um die Kosten für die rettungs- und sanitätsdienstliche Absicherung des Landesturnfestes Baden-Württemberg ist am Veranstaltungsort Heilbronn entbrannt. Laut „Heilbronner Stimme“ bezeichnete der Marketing-Chef der Stadt, Bernhard Winkler, das Sicherheitskonzept als „überdimensioniert, maßlos überzogen und mit rund 50.000 Euro viel zu teuer“. Aufgeboten worden waren ein zentraler Behandlungsplatz mit 15 Mitarbeitern, unter ihnen mehrere Ärzte, sowie weitere fünf Rettungsdienststandorte in der Innenstadt.
In den Augen des Leitenden Notarztes Dr. Helmut Lux ein „ausreichendes Konzept“ bei einer Veranstaltung mit 12.500 Sportlern und angekündigten 100.000 Besuchern vor allem vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Love Parade in Duisburg: „Und wer übernimmt bei einem Massenunfall die Verantwortung? Herr Winkler?“ Bürgermeister Harry Mergel pflichtete dem Arzt inhaltlich bei: „Nach Duisburg haben sich die Standards erhöht.“ Deshalb habe weitaus mehr auf dem Sicherheitssektor ausgegeben werden müssen als früher. Der angesprochene Marketing-Chef blieb vor der Presse jedoch bei seiner Meinung. Es seien viele Helfer „arbeitslos“ in ihren Zelten gesessen. Nach Angaben der „Heilbronner Stimme“ wurden bei der viertägigen Veranstaltung 304 Patienten versorgt und 58 von ihnen in Kliniken gebracht. Insgesamt betrugen die Kosten für das Fest 1,2 Mio. Euro, weitere 6,3 Mio. waren im Vorfeld in die Turnhallen investiert worden. (POG)