Zum Zankapfel gerät derzeit ein Teil des Krankentransportes in Mönchengladbach. Der Grund: Die Stadt hat kurz vor Weihnachten 2013 dem seit Jahren dort tätigen Privatunternehmer Deutscher Hilfsdienst (DHD) gekündigt, obwohl dieser nach vertraglichen Vereinbarungen auf jeden Fall noch bis 31. März dieses Jahres weiterarbeiten sollte. Der DHD zog daraufhin vor Gericht und bekam Recht: Nach einer Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf darf er nun bis zum Ende des ersten Quartals weitermachen. DHD-Chef Ingo Lender hatte sich zuvor schon in der Presse über den Stil der Kündigung beschwert. „Ein zweizeiliges Kündigungsschreiben kurz vor den Weihnachtstagen entspricht nicht unseren Vorstellungen der Beendigung einer langjährigen Vertragspartnerschaft.“
Die Stadt beabsichtigt nicht, die bisher von der DHD erbrachten Leistungen an eine andere Organisation zu vergeben, sondern will diese mit ihrer Berufsfeuerwehr in eigener Regie betreiben. Lender sieht in diesem Vorgehen trotzdem eine Verletzung „fairer und transparenter Ausschreibungsverfahren“. Bei der Berufsfeuerwehr gibt man sich hingegen entspannt und hält die Zahl der Arbeitsplätze, die beim DHD durch diese Umstrukturierung angeblich verloren gehen, für zweifelhaft. „Wir brauchen für den Krankentransport insgesamt 13 Mitarbeiter. Sieben davon sind allein von der Berufsfeuerwehr. Wo sollen da 14 Mitarbeiter vom DHD herkommen?“, fragte Feuerwehrchef Jörg Lampe in der „Westdeutschen Zeitung“. „Völliger Quatsch“, konterte Ingo Lender. Schließlich müsse man auch Verwaltungspersonal, Schicht- und Teilzeitkräfte hinzurechnen. Die Neuausschreibung des Krankentransports läuft mittlerweile. Sie umfasst nach Angaben der Feuerwehr sechs Rettungshelfer. (POG)