„Mit jedem weiteren Stockwerk in einem Hochhaus überleben weniger Menschen einen Herzinfarkt“, so steht es am heutigen Dienstag im Fachmagazin der kanadischen Medizinervereinigung. Ian Drennan und sein Team, bestehend aus Ärzten und Ersthelfern, haben die Daten von mehr als 8.200 Erwachsenen untersucht, die in Toronto einen Herzinfarkt erlitten und vom Notarzt versorgt wurden. Sie fanden heraus, dass 4,2% der Betroffenen, die in den untersten drei Stockwerken einen Herzstillstand erlitten, überlebten, wohingegen nur 2,6% der Patienten mit dem Leben davonkamen, die in der dritten Etage oder weiter oben behandelt werden mussten. Ab dem 16. Stockwert überlebten nur 0,9% den Infarkt, in der 25. Etage niemand. Das liege laut Drennan hauptsächlich an den langen und müßigen Wegen für Ersthelfer: Bauarbeiten, langsame Aufzüge und weite Wege innerhalb der Hochhäuser würden eine Wiederbelebung verzögern. Drennan fordert deshalb, gerade die oberen Stockwerke mit Defibrillatoren auszustatten und Ersthelfern Universalschlüssel für Aufzüge auszuhändigen.
In Kanada, Deutschland und vielen anderen Ländern werde oft nur die Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Grundstück erfasst. Drennan kritisiert, dass dabei oft ignoriert werde, wie lange der Helfer brauche, bis er tatsächlich beim Patienten sei. Durch den Zuwachs an Hochhäusern werde uns das Problem gerade in der Zukunft häufiger begegnen, meint Drennan.