Jetzt ist es amtlich, die Stadt Emden und der Landkreis Leer wollen bei Ihren Rettungsleitstellen noch enger zusammenarbeiten: Beide Einsatzleitstellen bekommen über eine Datenleitung verbundene Arbeitsplätze, von denen aus im Notfall auf die Nachbarleitstelle zugegriffen werden kann. So könnten dann von Leer aus die Feuerwehr und der Rettungsdienst in Emden und von Emden aus die Einsatzkräfte in Leer alarmiert werden.
Ausgelöst worden waren die Überlegungen für eine technische Vernetzung der beiden Leitstellen durch ein Anfang des Jahres vom Landkreis Leer in Auftrag gegebenes Gutachten. Darin kam man zu dem Ergebnis, dass nachts eine höhere Ausfallsicherheit erforderlich ist, weil beim Landkreis Leer dann grundsätzlich nur eine Person in der Leitstelle Dienst hat. Angeheizt wurde die Diskussion zwischenzeitlich dadurch, dass im Frühjahr die Leitstelle in Leer etwa eine Stunde lang nicht zu erreichen war, nachdem der diensthabende Mitarbeiter ausgefallen war.
Durch die nun geplante technische Lösung können die Leitstellen in Leer und Emden ihre Ausfallsicherheit erheblich verbessern, ohne dass zusätzliches Personal benötigt wird. Weitere Einstellungen will der Landkreis Leer vor allen auch deshalb möglichst vermeiden, weil spätestens in zwei Jahren die zusammen mit den Landkreisen Aurich und Wittmund geplante Regionalleitstelle in Wittmund ihren Dienst aufnehmen soll.
Unabhängig davon ist die jetzt gewählte technische Variante finanziell erheblich günstiger als die Einstellung weiterer Mitarbeiter. Die Kosten für die Einrichtung der über Datenleitung verbundenen Arbeitsplätze in den Leitstellen in Leer und Emden liegen bei rund 22.000 Euro. Die Verbindung der beiden Standorte ist zudem auch dann von Vorteil, wenn eine der Leitstellen durch einen technischen Defekt oder aus anderen unerwarteten Gründen vorübergehend einmal ausfallen sollte. Dann wäre es möglich, zumindest dringende Notfälle zeitweilig über die Nachbarleitstelle abzuwickeln.
Planmäßige Umschaltungen auf die Nachbarkommune soll es aber nicht geben: Sowohl der Landkreis Leer als auch die Stadt Emden sind sich darüber einig, dass die Alarmierung über die Nachbarleitstelle nur für Notfälle gedacht ist.