Nachdem sich bereits Ende 2019 die Arbeitsgruppe „Telekonsultation im Rettungsdienst“ des rheinland-pfälzischen Innenministeriums mit dem Telenotarzt beschäftigt hat, startete jetzt das entsprechende Pilotprojekt. Beteiligt sind u.a. das Deutsche Zentrum für Notfallmedizin und Informationstechnologie am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering sowie die BG Klinik Ludwigshafen. Der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit den Rettungswachen Haßloch, Mutterstadt und Schifferstadt an dem Pilotprojekt. Das Land unterstützt die Finanzierung mit 870.000 Euro.
Innenminister Michael Ebling und Prof. Paul Alfred Grützner, Ärztlicher Direktor der BG Klinik Ludwigshafen, betonen primär den unterstützenden Charakter des Telenotarztes. Gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz könne der Telenotarzt die Qualität der notfall- und rettungsmedizinischen Versorgung zu jeder Uhrzeit verbessern. Man gebe Rettungsdienst und Notärzten so ein weiteres Instrument an die Hand, um vor Ort einen ärztlichen Rat und eine qualifizierte Entscheidungshilfe bekommen zu können. Gleichzeitig könnten durch eine telemedizinische ärztliche Beurteilung auch Transporte in Krankenhäuser vermieden und Notaufnahmen entlastet werden. Notarztstandorte, so wird betont, sollen dadurch nicht ersetzt werden. Vielmehr könnten auch Notärzte den Telenotarzt anfordern, wenn sie einen fachlichen Rat haben möchten. Rheinland-Pfalz setze dabei auch auf die Erfahrungen aus anderen Bundesländern.