Bei einem Besuch im THW-Ortsverband Aue-Schwarzenberg betonte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Samstag, dass die Hochwasser in Mitteleuropa in diesem Jahr eindrücklich gezeigt haben, wie wichtig die Zusammenarbeit der europäischen Nachbarn und die Standardisierung im Bevölkerungsschutz der EU-Mitgliedsstaaten ist. Rund 20 freiwillige Helferinnen und Helfer aus 10 THW-Ortsverbänden in Sachsen und Thüringen absolvierten am vergangenen Wochenende in Aue-Schwarzenberg eine Ausbildung nach EU-Standard für die Arbeit mit Hochleistungspumpen. Als „High Capacity Pumping Modules“ (HCP) werden die Standard-Einheiten für die Hochwasserbekämpfung, die das THW im Rahmen des Gemeinschaftsverfahrens der Europäischen Union gemeldet hat, bezeichnet. Diese Module verfügen u.a. über Hochleistungspumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 l/min, wobei das Wasser über eine Strecke von bis zu 1.000 m gepumpt werden kann. Besonders herausragend ist dabei, dass diese Module EU-weit kompatibel und damit in internationalen Katastrophenhilfeteams weltweit einsatzfähig sind.
De Maizière zeigte sich beim Besuch der HCP-Ausbildung beeindruckt von den Pumpen-Modulen und von der Motivation der Einsatzkräfte, die sich im Rahmen des Ehrenamtes in Ihrer Freizeit für den Bevölkerungsschutz weiterbilden. Vor diesem Hintergrund ist auch deutlich herauszustellen, dass das THW als Einsatz- und Katastrophenschutzorganisation der Bundesrepublik Deutschland zu 99% von ehrenamtlichen Kräften getragen wird. Das THW gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern (BMI) und ist in 668 Ortsverbänden organisiert. Neben einer Vielzahl von Einsätzen im Inland ist das THW bei Katastrophenfällen sowohl mit Spezialisten und seinem Know-how als auch mit seiner Technik weltweit tätig, wozu es die SEEBA und SEEWA vorhält. Darüber hinaus war das THW an der Entwicklung des EU-Gemeinschaftsverfahrens beteiligt und hat mehrere Einheiten und Module für einen möglichen Einsatz in Brüssel gemeldet. (Scholl)
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