Zum Abschluss des von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojektes CURSOR präsentierten gestern das THW und die anderen Projektpartner aus Europa und Japan ihre neu entwickelten Technologien für Ortungs- und Rettungseinsätze im nordrhein-westfälischen Wesel. Die Bezeichnung CURSOR steht für Coordinated Use of Miniaturized Robotic Equipment and Advanced Sensors for Search and Rescue Operations. Ausgangsszenario für die Präsentation war ein Erdbeben der Stärke 6,5 auf der Richterskala mit einem Epizentrum südlich von Duisburg, das sich am 7. Februar 2023 ereignete. Mehrere Menschen wurden vermisst, es gab Verletzte und Todesopfer, die Stromversorgung war gestört, viele Gebäude beschädigt und die Kritische Infrastruktur beeinträchtigt. Einsatzkräfte arbeiteten bereits in den Gebieten um Duisburg, in denen es zahlreiche Opfer gab. Zusätzliche Teams wurden damit beauftragt, das Gebiet nördlich von Duisburg bis Wesel zu erkunden. Aufgrund dieser Erkundungen mussten die örtlichen Katastrophenschutzbehörden beurteilen, welche spezialisierten Einheiten in dieses Gebiet entsendet werden sollen.
Mit den Drohnen und Robotern aus dem Projekt seien die Einsatzkräfte in der Lage, aus der Luft und am Boden umfassende Daten zu sammeln, erklärt Gerd Friedsam, Präsident des THW. Die Beteiligten haben rund dreieinhalb Jahre an einem System gearbeitet, das aus Drohnen, Bodenrobotern, Geofonen und einem Informations- und Kommunikationssystem besteht. Dieses soll es ermöglichen, sowohl aus der Luft als auch am Boden relevante Informationen zu erfassen. Alle Daten, die mit diesen Technologien gesammelt werden, werden in einer Einsatzzentrale zusammengeführt und digital visualisiert. Die entwickelten Technologien haben am Ende des Projekts einen unterschiedlichen Reifegrad. Alle sind noch Prototypen und nicht marktreif, sodass die Forschung entsprechend fortgesetzt wird.
- Links:
- www.cursor-project.eu