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THW zieht Bilanz nach Einsatz in Flutgebieten

01.07.2022, 12:08 Uhr

Foto: THW

Rund 17.000 Einsatzkräfte halfen in den betroffenen Regionen


Fast jährt sich nun die Hochwasserkatastrophe, die das Tiefdruckgebiet „Bernd“ im Juli letzten Jahres verursachte und Teile Deutschlands überschattete. Der Starkregen führte zum größten Einsatz in der Geschichte des THW. Rund 17.000 Einsatzkräfte aus allen 668 Ortsverbänden halfen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, die Folgen der starken Regenfälle zu bewältigen, vorrangig im Südwesten. Zu Spitzenzeiten seien täglich rund 4.000 Kräfte aus Ehren- und Hauptamt im Einsatz gewesen. Sie retteten Menschen, pumpten Wasser ab, stellten die Trinkwasser- und Stromversorgung sicher, betrieben Bereitstellungsräume und übernahmen den Wiederaufbau und die provisorische Wiederherstellung der Infrastruktur. Seither verzeichneten die ehrenamtlichen Helfer 2,6 Mio. Einsatzstunden.

Erstmals seien 25 verschiedene Teileinheiten des THW parallel im Einsatz gewesen, etwa bei der Rettung und Bergung, dem Räumen von Trümmern und der Logistik, dem Betrieb des Mobilen Hochwasserpegels und der Deichverteidigung oder bei der Baufachberatung und dem Einsatzstellen-Sicherungssystem, bilanziert THW-Präsident Friedsam. So wurden wichtige Infrastrukturen wie die Steinbachtalsperre bei Euskirchen gesichert. Vielerorts wurden Hochleistungspumpen eingesetzt, die pro Minute bis zu 25.000 Liter aus überfluteten Gebieten abpumpten. In den Folgetagen wurden instabile Gebäude und Brücken geprüft. Vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen an drei Einsatzstellen im Ahrtal versorgten die Menschen vor Ort mit Wasser. Rund fünf Mio. Liter Brauch- und Trinkwasser wurden an Ausgabestellen entlang der Ahr zur Verfügung gestellt. Mithilfe von Separationsanlagen bereiteten die Einsatzkräfte rund 3.750 m3 Öl-Wasser-Gemisch auf und trennten Wasser von Öl und Schlamm. Als einzige zivile Organisation, die provisorische Brücken bauen kann, hat das THW in den überfluteten Regionen bereits 24 Behelfsbrücken errichtet. In den Bereitstellungsräumen des THW konnten sich zudem Einsatzkräfte anderer Organisationen ausruhen und verpflegt werden. Insgesamt wurden mehr als 52.000 Übernachtungen ermöglicht, mehr als 140.000 Mahlzeiten bereitgestellt und 800 Reparaturen an Einsatzfahrzeugen und Gerät durchgeführt.

Der Einsatz habe gezeigt, wie wichtig die enge Vernetzung von Zivil- und Katastrophenschutz sei. Mit den ehrenamtlichen Fachberatern des THW habe man die Krisenstäbe der Städte und Gemeinden beraten und entsprechend spezialisierte Fachgruppen in den Einsatz geschickt, so der THW-Präsident. Die Arbeiten seien noch nicht abgeschlossen und dauerten weiter an. Im Weiteren bedankt sich der THW-Präsident bei allen Hilfskräften für ihr außerordentliches Engagement und bei den Angehörigen, die den Helfern „den Rücken gestärkt“ hätten.

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