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Tornado-Übung nahe Hamburg ein voller Erfolg

08.06.2023, 09:08 Uhr

Foto: RAG KatSchutz HH

Reservisten-Arbeitsgemeinschaft trainierte zivil-militärische Zusammenarbeit


Am 3. Juni 2023 fand im Kreis Segeberg in der Nähe von Hamburg eine Katastrophenschutzübung der Reservisten-Arbeitsgemeinschaft (RAG) Katastrophenschutz der Landesgruppe Hamburg statt. Das Übungsszenario „Sonnensturm 2023“ simulierte ein durch einen Tornado verwüstetes Protestcamp gegen eine geplante Waldrodung im Landgestüt Traventhal. Obwohl eine Unwetterwarnung ausgegeben wurde, wurde das Camp nicht evakuiert, was zu mehr als einem Dutzend Schwerverletzten führte. Die über 100 eingesetzten Rettungskräfte standen vor einer enormen Herausforderung, da aufgrund starker Sonneneruptionen sämtliche Funkverbindungen unterbrochen waren. Daher wurden Melder zu Fuß eingesetzt, um die Kommunikation aufrechtzuerhalten.

Während die Reservisten die anspruchsvolle Aufgabe der Meldervermittlung übernahmen, konnten die zivilen Einsatzkräfte nahezu ungestört ihren jeweiligen Hauptaufgaben nachgehen. Dieses Konzept wurde bisher in keiner anderen Übung in dieser Form umgesetzt. Zunächst musste das gesamte Übungsgelände nach Verletzten abgesucht werden. Anschließend wurden unter teilweise schwierigen Geländebedingungen Rettungsaktionen durchgeführt. Das Landgestüt Traventhal wies nicht nur ein harmloses Tal auf, sondern auch zahlreiche Senken mit teilweise steilen Böschungen. Im Übungsszenario hatten einige der Camp-Aktivisten in letzter Sekunde dort Schutz vor dem Tornado gesucht.

An der Übung nahmen verschiedene Einheiten des THW-Landesverbandes Altona, Ahrensburg und Bad Oldesloe sowie die Feuerwehren Reinbek, Traventhal und Gladebrügge teil. Zudem waren der ASB und die BRH-Rettungshundestaffel Hamburg und Harburg mit zahlreichen Mitgliedern intensiv eingebunden. Die Grundidee der Übung bestand darin, die Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Kräften in einem Umfeld zu trainieren, in dem militärische Fähigkeiten besonders zur Geltung kommen. Diese Fähigkeiten sind das Spezialgebiet der RAG-Katastrophenschutz, die knapp 30 Angehörige aus allen Teilstreitkräften und Organisationseinheiten der Bundeswehr umfasst.

Ein besonderer Beitrag wurde auch von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg geleistet. Im Rahmen einer Exkursion begleiteten Studenten und ein Professor des Studiengangs Rettungsingenieurwesen die Übung aus wissenschaftlicher Perspektive und sammelten umfangreiche Datensätze zur späteren Auswertung.

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