Wissenschaftler des Instituts für Flugsystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützten das THW bei einer Brückenbauübung im Raum Hoya mit Tragschraubern. Gleichzeitig wurde ein neues Konzept für einen 500 Personen fassenden Bereitstellungsraum im benachbarten Bruchhausen-Vilsen erprobt. Für den Überblick aus der Luft sorgte der DLR-Tragschrauber vom Typ AutoGyro Cavalon, der mit einer speziellen Kameratechnik ausgerüstet ist. Die Technik des DLR-Tragschraubers konnte bei der Einsatzübung erfolgreich mit der Standardausrüstung des THW kombiniert werden. Als „fliegendes Auge“ kreiste der Tragschrauber über dem Einsatzgebiet in Barme und sendete per Live-Übertragung Videobilder an die Bodenstation des DLR, von der aus das Signal an einen Mast-Kraftwagen (MKW) übermittelt wurde. Über Richtfunk wurde eine störungsfreie Signalübertragung in Echtzeit zur Führungszentrale im 25 km entfernten Bereitstellungsraum in Bruchhausen-Vilsen ermöglicht. Die Führungszentrale des THW bekam damit schnell umfassende Informationen über das Übungsgebiet und konnte ihre Hilfskräfte vor Ort koordinieren.
Gleichzeitig wurden mit einer Fotokamera Luftbilder des Einsatzortes gemacht und direkt aus dem Cockpit des Tragschraubers ins Internet übertragen, wodurch die Aufnahmen ortsunabhängig und zeitnah von jedem Internet-Anschluss aus abrufbar sind. Auch der Einsatz einer Wärmebildkamera, die direkt aus dem Cockpit bedient werden kann, wurde erfolgreich getestet. Basierend auf den Erfahrungen dieser Einsatzübung wird der Cavalon weiter mit der erforderlichen Technik ausgerüstet und im Rahmen zukünftiger Übungen eingesetzt. Damit sammeln DLR und THW wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der technischen Anforderungen an das Einsatzgerät und an die Alltagstauglichkeit des Tragschraubers für Lufterkundungsaufgaben bei nicht-polizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.