Der Handel mit RettSan-Ausbildungen des Hamburger Vereins Medicent e.V. kommt erneut ins Fernsehen. Nachdem das Geschäftsgebaren des Vereins schon Gegenstand der Berichterstattung von RETTUNGSDIENST, Hamburger Lokalblättern und zweier Fernsehsender gewesen ist, kümmert sich nun der NDR um das Thema. Die Redaktion des „Hamburg Journal“ recherchiert derzeit aktiv die Klagen gegen den in die Kritik geratenen Schulungsanbieter Medicent. Zu Wort kommen werden in dem Beitrag sowohl die JUH als auch die Hamburger Feuerwehr. Beide haben sich in der Vergangenheit negativ über die Qualität der bei Medicent durchgeführten Ausbildungen geäußert.
Hintergrund sind die Vorwürfe von gut 40 Ausbildungswilligen und Auszubildenden, die sich von dem Verein massiv übervorteilt fühlen. 22 Rechtsanwälte beschäftigen sich momentan mit der Materie.
Inzwischen hat Medicent in einer Serie von Prozessen die erste Niederlage einstecken müssen. Rechtsanwalt Markus Klahn von der MKM-Kanzlei wies den Verein in die Schranken. Vor dem Amtsgericht Hamburg-Blankenese wurde die Klage des Vereinschef Michael Schönherr als unbegründet zurückgewiesen (AZ 518 C 444/05). Zuvor hatte der Verein zwei Prozesse überraschend gewonnen. Zwei Klagen zog der Verein zurück – vermutlich mangels Erfolgsaussicht –, und zwei weitere Fälle führten zu für den Verein ungünstigen Vergleichen. Die Hamburger Amtsgerichte urteilen bislang höchst unterschiedlich. Der Prozessmarathon geht am 24. März 2006 mit zwei weiteren Verhandlungen weiter. Allein bis Mitte April sind sieben Prozesstermine anberaumt.
Voraussichtlicher Sendetermin des Beitrags ist der 24. März 2006 um 19.30 Uhr im Hamburger Lokalfenster des NDR. (F.Sommer)
TV-Tipp: Ausbildungshandel bei Medicent
23.03.2006, 09:13 Uhr