Arte zeigt am heutigen Mittwoch um 20.40 Uhr die Dokumentation „Das Rote Kreuz im Dritten Reich – Vom Versagen der Hilfe“, ein 52-minütiger Film von Christine Rütten (Wiederholung am 27. September um 5.00 Uhr und am 30. September um 17.35 Uhr). Darin geht es vor allem um die Frage, warum sich das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) in Genf nicht stärker für die Verfolgten des Nazi-Regimes engagiert hat. Von Seiten des IKRK wurde lange Zeit behauptet, sie hätten nur für die Kriegsgefangenen ein völkerrechtliches Mandat gehabt.
Die Dokumentation greift hingegen neuere Erkenntnisse der historischen Forschung auf. Diese belegen, dass ein Engagement für die Millionen im deutschen Machtbereich mit dem Tode bedrohten Menschen jüdischen Glaubens und so genannter „jüdischer Abstammung“ wohl vor allem aus Rücksicht auf die Interessenslage der Schweiz unterblieb. Hinzu kam, dass auch die IKRK-Führung nicht frei war von antisemitischen Ressentiments. Zudem schien eine Einmischung im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz nicht opportun. Dort waren Juden längst ausgeschlossen und die leitenden Positionen mit Nationalsozialisten besetzt. Im Frühjahr 1942 teilte das Deutsche Rote Kreuz dem IKRK in Genf lapidar mit, Nachforschungsanfragen nach so genannten „nichtarischen“ KZ-Häftlingen und Vermissten könnten nicht mehr bearbeitet werden. Filmautorin Christine Rütten zeichnet das skandalöse Versagen des Roten Kreuzes nach.
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TV-Tipp: „Das Rote Kreuz im Dritten Reich“
26.09.2007, 08:56 Uhr
Vom Versagen der Hilfe