Das große Aufgabenspektrum der Hamburger Feuerwehr wird in der diesjährigen großen Sonderausstellung des Feuerwehrmuseums Schleswig-Holstein vom 9. Februar bis 23. April 2010 in Norderstedt umfassend beleuchtet. Viele der in der Ausstellung dokumentierten Einsätze gehen unter die Haut. Sie zeigen aber auch die außergewöhnlichen Leistungen der Feuerwehrleute. Der wohl größte Einsatz in der bisherigen Nachkriegsgeschichte ereignete sich in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 als Hamburg – ebenso wie das norddeutsche Küstengebiet – von einer verheerenden Sturmflut betroffen war. Als das Altonaer Museum 1980 wegen eines defekten Kabels lichterloh in Flammen stand, konnte die Feuerwehr zahlreiche kulturelle Schätze vor den Flammen retten. Neun Jahre später wurden die Alsterarkaden ein Raub der Flammen, weil ein Ladenbesitzer Feuer gelegt hatte. Dieses Feuer war eines der größten in der Innenstadt nach dem Krieg. Auch Hamburgs bekannteste Straße, die Herbertstraße, in deren Bordellen normalerweise das Feuer der Leidenschaft wütet, war 1995 Schauplatz eines größeren Feuerwehreinsatzes.
Jedes Jahr wird in Hamburg bis zu einer Million mal der Notruf 112 gewählt. Daraus resultieren über 230.000 Feuerwehreinsätze. 300 Sekunden, also fünf Minuten, beträgt heute die durchschnittliche Eingreifzeit der Löschfahrzeuge und Rettungswagen. In dieser Durchschnittszeit wird jeder Notfallort in Hamburg erreicht. Die 1872 gegründete Berufsfeuerwehr Hamburg ist mit ihren rund 2.300 Einsatzkräften und 517 Feuerwehrfahrzeugen die zweitgrößte Wehr Deutschlands. Hinzu kommen noch etwa 2.600 aktive Mitglieder in den 87 Freiwilligen Feuerwehren. Über 60 großformatige Fotos dokumentieren die dramatischen und spektakulären Einsätze der Hamburger Feuerwehr in den letzten 100 Jahren. In der Ausstellung sind neben den Fotos noch mehrere lebensgroße Puppen mit Hamburger Feuerwehruniformen aus verschiedenen Jahrzehnten, ein Hitzeschutzanzug, verschiedene Elektrogeräte als Brandverursacher, diverse Feuerwehrfahrzeuge en miniature und der einstündige Film „Feuerfront Hamburg“ zu sehen. Außerdem findet an ausgewählten Sonntagen ein umfangreiches Begleitprogramm statt.
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag: 15.00 bis 18.00 Uhr