Auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auch unbemannte Quadro- und Octocopter zur Unterstützung des Katastrophenschutzes vor. Ein Parcours lädt die Besucher des Messestandes zudem ein, die unbemannten Luftfahrzeuge selbst zu steuern.
Im Juli 2011 wurde bei einer Explosion von Munitionscontainern auf einem zypriotischen Marinestützpunkt ein nahegelegenes Kraftwerk stark beschädigt, 13 Menschen kamen ums Leben. Im Rahmen einer europäischen Hilfsaktion flogen Mitarbeiter des DLR-Instituts für Kommunikation und Navigation an den Ort der Katastrophe. Die Wissenschaftler erkundeten die Lage mit unbemannten Luftfahrzeugen (unmanned aerial vehicles, UAV). Da insbesondere die Turbinenhallen als stark einsturzgefährdet galten, konnten Menschen die Lage nicht direkt untersuchen. Im Einsatz waren daher unter anderem ein Octo- und ein Quadrocopter. Deren hochaufgelöste Foto- und Videoaufnahmen dienten im weiteren Verlauf der Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten als wichtige Informationsgrundlage.
Die zypriotische Regierung aktivierte nach der Detonation das Europäische Gemeinschaftsverfahren für den Katastrophenschutz. Das von der Europäischen Kommission geführte Monitoring and Information Centre (MIC) entsandte daraufhin ein Team von Experten zur Erkundung der Lage vor Ort. Darüber hinaus aktivierten die zypriotischen Behörden das europäische SAFER (Services and Applications for Emergency Response) Projekt. In diesem Rahmen erstellte das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR eine erste Satellitenkarte, bevor dann die UAVs zum Einsatz gelangten.
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