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Unfall von Luftfahrzeugen

13.05.2011, 12:44 Uhr

Foto: F. Mayer

Gefahr für Helfer durch automatische Rettungssysteme

Bei Fluggeräten gibt es zwar keinen Airbag, aber mittlerweile sind sehr häufig Gesamtrettungssysteme installiert. Alle Luftfahrzeuge, die im Kennzeichen ein D-M... tragen, verfügen über Rettungssysteme, die ähnlich wie ein Schleudersitz funktionieren. Diese sind generell in allen Flugzeugen des Typs Cirrus und in einer hohen Anzahl von Cessnas eingebaut. Zudem wird es in immer mehr Flugzeugen verbaut (und funktionierte bereits in mehr als 260 Fällen erfolgreich). Die Rettungssysteme beinhalten einen gepackten Fallschirm, der bei Auslösung komplett mit einem Raketentreibsatz – zumeist im Rumpf verbaut – herausgeschossen wird. Im Notfall in der Luft aktiviert, wird ein an Stahlseilen befestigter Fallschirm aus dem Flugzeug katapultiert und das komplette Flugzeug (und nicht wie bei militärischen Schleudersitzen nur der Pilot) am Fallschirm hängend zu Boden gebracht.

Die größte Gefahr geht für Rettungskräfte von der ungewollten, mechanischen Auslösung des Systems aus, etwa durch das Hängenbleiben am ungesicherten Auslösegriff bei einer Bergungsaktion im Cockpit. Dabei wird der Treibsatz gezündet, die herausgerissenen Trageseile und -gurte des Fallschirmes können die Helfer schwer verletzen. Rettungskräfte sollten äußerste Vorsicht walten lassen und im Zweifelsfalle immer davon ausgehen, dass noch Gefahr vom Rettungssystem ausgehen könnte. Eine generelle Vorschrift zu Warnhinweisen besteht (noch) nicht, allerdings arbeitet die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) derzeit an einem Konzept. Näheres lesen Sie in der kommenden Ausgabe der RETTUNGSDIENST.

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