Die Johanniter beklagen die Auswirkungen der neuen Krankentransport-Richtlinien. Seit der Reform des Fahrkostenrechts im Januar würden sich die unbeglichenen Rechnungen für Patientenbeförderungen durch die Krankenkassen häufen.
So hätten z.B. die Kassen ein Drittel aller Fahrten aus der ersten Januarhälfte in Bergisch-Land nicht bezahlt. “Die Johanniter müssen, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, die Rechnungen an die Patienten weitergeben. Das ruft verständlicherweise Verärgerung hervor”, so ein Sprecher der Johanniter. Denn die – meist alten und schwer kranken – Patienten gehören in der Regel nicht zu den gut betuchten in der Gesellschaft.
Die Helfer berichten von haarsträubenden Fällen aus der Praxis. So wurde beispielsweise einer 93-jährigen, fast blinden Frau, die nur noch ein Bein hat und aus dem Rollstuhl gestürzt war, die Kostenübernahme für die dringend notwendige Fahrt zum Röntgen verweigert. Folge: Immer mehr erforderliche Fahrten würden aufgeschoben. Die Johanniter warnen. “Möglicherweise werde in Zukunft eine Behandlung so lange hinaus gezögert, bis der Rettungsdienst kommen müsse”. Das aber wird für die Kasse dann richtig teuer. (Sommer)
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