Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), die Deutschen Gesellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA), die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) sowie das Verbundforschungsprojekt Aktin fordern in einem gemeinsamen Positionspapier u.a. die sektorenübergreifende Einbeziehung der vertragsärztlichen, rettungsdienstlichen und ambulanten sowie stationären Notfallversorgung in Qualitätssicherungsmaßnahmen. Die Daten aller Versorgungspartner inklusive der Rettungsleitstellen sollten dafür in einer zu schaffenden nationalen Einrichtung zusammengeführt werden. Nur bei Betrachtung der gesamten Versorgungskette sei nach ihrer Auffassung eine individuelle Bewertung der einzelnen Versorgungsglieder möglich.
In dem Positionspapier zur Digitalisierung der Notfallmedizin in Deutschland fordern die Verbände, die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge zu nutzen, „um die existierenden Informationsverluste zwischen vertragsärztlicher Notfallversorgung, Rettungsdienst und ambulanter sowie stationärer Notfallversorgung in Krankenhäusern und innerhalb der Gesundheitseinrichtung zu minimieren.“ Voraussetzung dafür sei u.a. ein verpflichtender, bundesweit einheitlicher Dokumentationsstandard für die gesamte Versorgungskette des Notfallpatienten – beginnend bei der Rettungsleitstelle über den Rettungsdienst, Notarztdienst und vertragsärztlichen Notdienst bis hin zu Notaufnahmen und Intensivstationen in Krankenhäusern. Ziel sei es auch, eine übergreifende Auswertung der Behandlungsfälle zu ermöglichen. Für die Umsetzung sei eine nationale Stelle notwendig, die auch die Kontrolle des medizinischen Vokabulars (Value Set Authority) vornehme.