Mit einem kämpferischen Aufruf hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di alle im DRK-Rettungsdienst Beschäftigten aufgefordert, ihre Vorstellungen für die kommenden Tarifverhandlungen zu formulieren. Entgelttabellen und Zulagenregelungen wurden von der Gewerkschaft zum 30. September 2020 gekündigt.
Eine Kernforderung von Ver.di lautet, jeder Beschäftigte im Rettungsdienst müsse für die gesamte Zeitdauer der Covid-19-Pandemie eine monatliche Sonderzahlung von 500 Euro erhalten. Die vor kurzem erfolgte Initiative von DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt in dieser Richtung genügt Ver.di dabei nicht. Die DRK-Präsidentin hatte sich in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt und diesen gebeten, sich aus Anlass der Pandemie für eine einmalige Sonderzahlung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes einzusetzen. Spahn hatte diese Bitte u.a. mit dem Argument abgelehnt, dass nach seinem Eindruck die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes während der Corona-Krise nicht gestiegen seien. Außerdem stehe es jedem Arbeitgeber frei, jederzeit individuell und ortsbezogen Prämien für besonders belastete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zahlen. Diese Haltung stellt in den Augen von Ver.di „einen Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen“ dar, wie es in der jüngsten Info der Tarifkommission heißt: „Das DRK muss sofort handeln.“ Zudem kritisiert Ver.di, dass die Verhandlungen mit dem DRK über einen einheitlichen Tarifvertrag zur Altersteilzeit ergebnislos verlaufen und die Gespräche zum Gesundheitsschutz ausgesetzt worden seien. Beginnen sollen die Tarifverhandlungen im Herbst auch mit „begleitenden Aktionen“. (POG)