Erinnerungen an das Szenario in Ramstein wurden am 28. Juli im Steinbruch bei Bichlbruck Hammerau im Gemeindebereich von Ainring wach: Eine Schauübung stellte das Szenario eines Flugzeugabsturzes mit einer Vielzahl von Verletzten dar, wobei für die sehr realitätsnahen Verletzungen der 14 Patientendarsteller (Brand-, Amputationswunden u.ä.) das Schminkteam des Jugendrotkreuz´ zuständig war.
Den Teilnehmern eines Seminars für Kriminalbeamte in Führungspositionen am Fortbildungsinstitut in Ainring wurde im Rahmen dieser Übung die einzigartige Möglichkeit geboten, unter fast realen Bedingungen Dokumentations- und Sichtungsarbeit vor Ort zu betreiben. Auch die Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Ainring, des THW-Ortsverbandes Berchtesgadener Land und des BRK konnten bei dieser Übung ihre Leistungsfähigkeit voll austesten: Brandbekämpfung und Einsatzstrukturierung wurden von der Patientenrettung durch Atemschutztrupps begleitet, wobei die Wehrmänner durch die Helfer des THW unterstützt wurden. Zur weiteren Betreuung wurden die Patienten an das BRK übergeben.
Auch das neue Programm „Großschadenslagen-Web“ (GSL-Web) für Sonderkommissionen wurde bei der Übung getestet: Über eine Datenbankanbindung werden per Eingabeschablone personenbezogene Daten, Bilder oder Merkmale zu Kleidung und Gepäckstücken von Unfallopfern erfasst und abgefragt. Die ständige Verbindung mit der Gemeinsamen Auskunftsstelle (GASt) im Flughafen München ermöglicht die schnelle Identifizierung von verletzten und verstorbenen Personen wesentlich. Alle beteiligten Einsatzkräfte waren mit dem Ergebnis der Übung zufrieden; ihre koordinierte und überlegte Zusammenarbeit bot die beste Voraussetzung für echte Großeinsätze, bei deren Unüberschaubarkeit Teamarbeit eine unabdingbare Voraussetzung ist.
Verletzte und Tote bei „Flugzeugabsturz“ über Hammerau-Bichlbruck
04.08.2004, 16:50 Uhr
Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei übt den Ernstfall