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Vollelektrischer Rettungswagen auf Helgoland

01.12.2022, 10:04 Uhr

Fotos: RKiSH

E-RTW hat Rettungswesten und spezielles Falttragensystem an Bord


Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH betreibt seit einigen Tagen den ersten Elektro-Rettungswagen (E-RTW) auf Helgoland. Anfang November erfolgte der Transfer per Schiff von Wischhafen nach Helgoland. Eine besondere Herausforderung für den Rettungsdienst auf der Nordseeinsel ist die annähernd autofrei gestaltete Architektur und Infrastruktur. Die sehr engen Straßen sind nicht für größere Fahrzeuge geeignet. Die RKiSH musste für die Auswahl eines geeigneten E-Transporters daher vorab Tests auf der Insel durchführen.

Der E-RTW ersetzt einen von drei RTW mit Verbrennungsmotoren, die bisher auf Helgoland eingesetzt wurden. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen VW-eCrafter-Kastenwagen mit Hochdach und einem Delfis-CR-Ausbau der Firma Ambulanzmobile Schönebeck. Nach Angaben der RKiSH war insbesondere die Suche nach einem geeigneten Batteriesystem schwierig, da es allen Anforderungen des Fahrbetriebs sowie des elektrischen Betriebs im Patientenraum gerecht werden muss.

Das Fahrzeug hat eine Gesamtmasse von 4.350 kg und ist nach DIN EN 1789:2020 Typ C ausgebaut und ausgestattet. Zusätzlich sind zwei Rettungswesten und ein spezielles Falttragensystem zur Rettung aus engen Schiffsräumen an Bord. Wie die Festland-RTW verfügt der E-RTW auch über eine luftgefederte Tragenlagerung mit Querverschiebung und eine kraftunterstützte Trage mit Beladehilfe. Das Land förderte die Anschaffung mit 180.000 Euro. Die Gesamtkosten für den E-RTW betrugen rund 245.000 Euro.

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