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Von „Airway Management“ bis „Urologie“

25.10.2007, 15:59 Uhr

Matthias Bastigkeit: Der „Human Factor“ im Rettungsdienst (Foto: D. Dahlstrom)

4. RD-Symposium des Bundeswehrkrankenhauses Bad Zwischenahn

Die Fortbildungsveranstaltung für „Personal im Rettungsdienst“ des Bundeswehrkrankenhauses Bad Zwischenahn (Niedersachsen) ist mittlerweile zu einer festen Größe in der Kongress-Landschaft geworden. Zur vierten Veranstaltung dieser Art konnte Oberstarzt Dr. Osswald am heutigen Vormittag im Robert-Dannemann-Forum in der ammerländischen Kreisstadt Westerstede nahezu 600 Teilnehmer begrüßen.

Nach einem informativen Auftaktreferat zum Critical Airway Management durch Frau Dr. Merz aus Villingen-Schwenningen zog RETTUNGSDIENST-Autor Matthias Bastigkeit das Auditorium mit einem humorvollen, interaktiv angelegten Vortrag zur „Effizienten Pharmakotherapie im RD“ in seinen Bann. Im Kern ging es um Anwendungsfehler in der (Notfall-)Medizin. So sterben nach Angaben des Referenten allein 8.000 Menschen jährlich an Fehlern medizinischer Art, wobei der „Human Factor“ als Hauptquelle auszumachen ist. Speziell die fehlende oder mangelhafte Kommunikation (so auch am Einsatzort) ist hier zu nennen.

„Bereits eine Tasse heiße Brühe reicht, um 20 bis 40% der Körperoberfläche eines Kindes nachhaltig zu schädigen“, so Dr. Fiedler – Anästhesist und Kinderarzt aus Oldenburg – in einem weiteren Vortrag zum Dauerbrenner „Kindernotfälle“. Der Referent erörterte anschaulich die Versorgungsstrategie bei Verbrenungen und Verbrühungen im Kindesalter, wobei er auch den Bereich der Intoxikationen mit ansprach. Im Anschluss gab Frank Lukoschus, gleichzeitig Organisator des Symposiums, wichtige Tipps rund um das Thema „Kindesmisshandlung“.

Neuen Herausforderungen im Einsatzspektrum sieht sich die Bundeswehr weltweit gegenüber. Dies hat auch Auswirkungen auf die Ausstattung des Marine-Sanitätsdienstes. Einen speziellen Blick konnten die Teilnehmer des Symposiums auf das Marine-Einsatz-Rettungszentrum (MERZ) werfen, wozu der informative Vortrag von Flottillenapotheker Dustmann maßgeblich beitrug. Im Anschluss sprach Dr. Harms, Ltd. Arzt beim Luftwaffenführungskommando, zur „Medizinischen Evakuierung aus Krisengebieten“.

Abgerundet wurde das Symposium durch weitere Referate, u.a. zu den Themen „Geburtshilfliche Notfälle“, „Einklemmungstrauma“ und „Urologischer Notfall“. Das fünfte Notfallsymposium wird voraussichtlich wieder in Westerstede stattfinden. RETTUNGSDIENST wird den Termin rechtzeitig ankündigen. (Red.)

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