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Von der Gerichtsmedizin bis zum plötzlichen Kindstod

23.06.2010, 09:03 Uhr

Fotos: KIT Erding Freising

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Breites Themenspektrum beim „3. Symposium der Krisenintervention“

Das „3. Symposium der Krisenintervention“ fand am vergangenen Samstag in Freising statt. Zusammen mit den Maltesern Erding freute sich das Kriseninterventionsteam Erding Freising e.V. als Veranstalter über knapp 200 Teilnehmer aus dem Bereich KIT, Notfallseelsorge, Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr sowie Ärzte und Psychologen. Der Vormittag begann mit drei interessanten Vorträgen, am Nachmittag gab es dann Workshops für alle Teilnehmer. So gab gleich zu Beginn Prof. Dr. Matthias Graw, der Leiter des gerichtsmedizinischen Institutes in München, einen Einblick in die Arbeit eines Gerichtsmediziners und erklärte Besonderheiten bei der Todesfeststellung oder Obduktion. Dr. Robert Jofer, Anwalt für Strafrecht, erklärte, was zu tun ist, wenn der Einsatzort zum Tatort wird und man als Einsatzkraft mit den Themen Schweigepflicht oder anderen rechtlichen Fragen konfrontiert wird. „Dafür bist Du nicht zu klein“ war das Thema von Theologe und Buchautor Waldemar Pisarski, der in vielen Beispielen erklärte, wie man Kindern nach einem traumatischen Ereignis beistehen kann.

Am Nachmittag standen sechs Workshops auf dem Programm. Dr. Andreas Müller-Cyran zeigte auf, was bei der Betreuung von größeren Personengruppen im Großschadensbereich zu beachten ist. Praktische Übungsmöglichkeiten gab es in den Seminaren „Körpersprache“ mit Kommunikationstrainerin Dr. phil. Caroline Jonas oder „Zusammenarbeit in Teams“ mit Bildungsreferentin Christina Fischer, wo schnell klar wurde, dass besondere Kleinigkeiten und Gesten – richtig angewandt – oft den entscheidenden Eindruck hinterlassen können. Interessante Informationen rund um Bestattung und Bestattungsrecht gab Bestatterin und KIT-Beraterin Iris Menzinger, die sogar mit einer extra mitgebrachten alten Beerdigungskutsche aus dem 18. Jahrhundert den praktischen Unterschied zwischen damals und heute zeigte. Steffi Klatt, Umweltpädagogin und bekennende Waldliebhaberin, führte die Teilnehmer in einem besonderen Workshop mit Vertrauens- und Meditationsübungen in die Natur hinaus. Ein besonders schwieriges Thema – den plötzlichen Kindstod – beleuchtete Silvia Enzner. Sie stand als ehemaliges Mitglied der GEPS (Gemeinsame Elterninitiative plötzlicher Säuglingstod) und selbst betroffene Mutter den Teilnehmern aus dem Blickwinkel der Betroffenen Rede und Antwort. Klaus Hippe, Kreisbeauftragter der Malteser Erding und erster Vorsitzender des KIT, zeigte sich höchst zufrieden mit dem Symposiumstag. „Uns war es wichtig, den Teilnehmern eine Plattform für Austausch und Fortbildung zu geben“. Das hat das Kriseninterventionsteam Erding Freising e.V. laut dem Fazit der Teilnehmer definitiv geschafft.

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