Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) berichtet, hat dessen Institut für Optische Sensorsysteme mit einer speziellen Version des Modular Aerial Camera System (MACS) weite Teile der Waldbrände auf dem Truppenübungsplatz bei Lübtheen kartiert. Damit konnten in Kooperation mit dem Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) im Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum den Einsatzkräften zeitnah aktuelle Lagebildkarten der betroffenen Regionen zur Verfügung gestellt werden. Hierzu wurde der Waldbrand bei Lübtheen am 2. Juli mehrfach überflogen. Neben hochauflösenden Luftbildern wurden auch Wärmebilder erstellt. So war es möglich nur wenige Stunden nach der Landung bereits die ersten Lagebildkarten an die Einsatzkräfte in Mecklenburg-Vorpommern zu übermitteln. Die Luftbildaufnahmen und Thermalbilder können durch ein patentiertes Verfahren des DLR in Echtzeit lagerichtig in eine digitale Karte projiziert werden. Durch Temperaturinformationen der Thermalbilder wird die Erkennung von Bränden unter Baumkronen und Rauchwolken sowie die Bewertung der Intensität der Brände ermöglicht.
Das ZKI hat alle satelliten- und luftgestützten Daten zusammengetragen, aufbereitet und analysiert sowie wesentliche Geoinformationen hinzugefügt, die vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie bezogen wurden, um direkt leicht verständliche und aussagekräftige Lagebilder der Region zu erstellen. Informationen über die Evakuierungssituation vor Ort wurden vom Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe an das ZKI weitergeleitet. Das ZKI setzte durch weitere Befliegungen und Satellitenbildaufnahmen die Bearbeitung fort und führte ein Monitoring der Krisensituation durch. Dazu wurde das Gebiet am 4. Juli 2019 nochmals überflogen. Die Bild- und Thermaldaten zeigen deutlich reduzierte Brandflächen und werden ebenfalls über das ZKI aufbereitet, verteilt und bereitgestellt. (Scholl)
Waldbrände bei Lübtheen kartiert
08.07.2019, 12:37 Uhr
Einsatzkräfte erhalten aktuelle Lageberichte