Fußball ist gefährlich. Und das nicht nur für die Akteure auf dem Platz, sondern auch für diejenigen zu Hause vor den Bildschirmen, in den Kneipen um die Ecke oder in den Public-Viewing-Arenen. Die meisten von ihnen sind eh schon vom WM-Fieber infiziert. Heute wird die Körperemperatur der deutschen Fans sicher nochmals in die Höhe schießen. Dr. Christoph Hanefeld, Ärztlicher Leiter des Bochumer Rettungsdienstes, warnt jedoch vor übertriebenem und exzessivem Fanverhalten: „WM-Spiele, und dabei gerade die mit deutscher Beteiligung, führen zu mehr Rettungsdiensteinsätzen. Das heiße Sommerwetter, der Alkohol und dazu noch das Rauchen bedeuten Belastungen für den Fußballfan.“ Dies könne zu Schwächeanfällen und Kreislaufzusammenbrüchen führen und sogar das Herzinfarktrisiko nehme zu. Sein Tipp an alle Fußballbegeisterten: „Viel trinken, und zwar Wasser, keinen Alkohol.“
Bereits bei der WM 2006 beobachteten die Ärzte die vermehrten Notfalleinsätze rund um die Ausstrahlung der Spiele mit deutscher Beteiligung. Dem Bochumer Rettungsdienst liegt sogar eine wissenschaftliche Untersuchung vor, nach der Herz- und Gefäßprobleme bei Patienten zunehmend während oder nach den Deutschland-Spielen aufgetreten seien. Besonders auffällig wurde es während des Viertelfinales und des Halbfinales 2006 in Deutschland gegen Argentinien und Italien: die Notärzte mussten bis zu fünf Mal häufiger ausrücken. Dr. Christoph Hanefeld sieht aber auch die guten Seiten der WM: „Die Fußballspiele haben auch positive Auswirkungen: Für den Menschen ist es schön, wenn er sich freut. Die Jungs in Südafrika öffnen unser Herz.“
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