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Warnung vor illegalen „E-Joints“

07.10.2019, 11:26 Uhr

Foto: obs/Verband des eZigarettenhandels e.V. (VdeH)/New York State Dept. of Health

Zusatzstoffe verursachen Pneumonie


Nachdem in den USA illegale und gestreckte Cannabis-Produkte (E-Joints) zu 18 Todesfällen geführt haben, warnt der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) vor dem Konsum illegaler E-Joints. Gleichzeitig betont der VdeH den fundamentalen Unterschied zwischen den legalen E-Zigaretten und illegalen E-Joints. Rein äußerlich ähneln diese sogenannten Cartridges zwar der herkömmlichen E-Zigarette, tatsächlich aber handele es sich um zwei verschiedene Produkte. Im Fachhandel angebotene E-Zigaretten und nikotinhaltige Flüssigkeiten (Liquids) unterlägen gesetzlichen Kontrollen und einer strengen Regulierung. Für die E-Joints gelte das nicht, ihre THC-haltigen Flüssigkeiten seien potenziell lebensgefährlich, denn sie können einen unbekannten Cocktail aus Betäubungsmitteln, Pestiziden und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen enthalten.

Verantwortlich für die jüngsten Todesfälle ist laut US-Behörden der Einsatz zähflüssiger Streckmittel. Dabei handelt es sich um Vitamin-E-Acetat, das sich nicht für die Inhalation eignet und dem Käufer einen hohen THC-Gehalt suggerieren soll. Solche fetten Öle (Lipide) können zu einer Lipidpneumonie führen. In nikotinhaltigen Liquids für E-Zigaretten hingegen sind in Deutschland Vitamine grundsätzlich als Zusatzstoff gesetzlich untersagt. Labortests in den USA zeigten außerdem, dass einige der auf dem Schwarzmarkt gehandelten Flüssigkeiten für E-Joints mit dem Fungizid Myclobutanil verunreinigt waren, das bei Erhitzung zum lebensgefährlichen Cyanid werden kann. Da nicht auszuschließen sei, dass diese E-Joints auch hierzulande auf dem Schwarzmarkt auftauchen, fordert der VdeH eine bessere Verbraucheraufklärung, die den Unterschied zwischen E-Joints und E-Zigaretten betont. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) stellten klar, dass die Vorkommnisse in den USA nichts mit regulären E-Zigaretten zu tun haben und verweisen auf die geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakrauch.

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