Trotz steigender Einsatzzahlen im Rettungsdienst und Krankentransport ist die Zahl der Notarztanforderungen beim BRK im Berchtesgadener Land im vergangenen Jahr zurückgegangen. Bereichsleiter Markus Zekert stellt das in einen direkten Zusammenhang mit dem steigenden Einsatz der Notfallsanitäter: „Das bedeutet, dass die während der vergangenen Jahre kontinuierlich zu Notfallsanitätern weiterqualifizierten Mitarbeiter in einem ärztlich vorgelegten Rahmen insgesamt mehr eigene Verantwortung für ihre Patienten übernehmen müssen und ein Arzt nur noch bei bestimmten internistischen Notfällen wie einem Herzinfarkt oder bei besonders schwer Verletzten hinzugezogen wird.“ Bis Ende 2018 hat der BRK-Kreisverband 37 seiner bisherigen Rettungsassistenten mit Ergänzungslehrgängen zum Notfallsanitäter weiterqualifiziert, zusätzlich haben zwei Kollegen die dreijährige Berufsausbildung durchlaufen.
Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze mit Notarzt hat 2018 im Berchtesgadener Land im Vergleich zum Vorjahr um 6,91% abgenommen, die Notfalleinsätze ohne Notarzt sind um 2,19% gestiegen, die Krankentransporte um 5,02%. Bereits von 2016 auf 2017 nahmen die Notfalleinsätze um fast 10% zu und die Notarzteinsätze um fast 8% ab. Den größten Anteil an Rettungsdiensteinsätzen machen mit über 70% internistische Notfälle aus; Verkehrsunfälle und andere chirurgische Einsätze nehmen im Verhältnis einen immer geringeren Anteil ein. Die Mitarbeiter haben im vergangene Jahr bei insgesamt 23.545 Einsätzen (+0,62%) 716.772 km (–1,2%) zurückgelegt. Sowohl die Zahl der Krankentransporte (+5,02%) als auch die Zahl der sogenannten Gebietsabsicherungen (+10,31%) sind erneut mehr geworden, was daran liegt, dass die Besatzungen mit ihren Patienten tendenziell länger und weiter (im Schnitt 31 km pro Einsatz) unterwegs sind als früher, da sich die Kliniken noch mehr spezialisiert haben.
Im Schnitt rückt der Rettungsdienst des Landkreises pro Tag 65 Mal aus. 18 Mal mussten die ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften im vergangenen Jahr zur Spitzen-Abdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports ausrücken, akute Notfälle versorgen und Kranke und Verletzte in Kliniken transportieren.