In der vergangenen Woche hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Ausweichprozeduren von Drohnen in unerwarteten Konfliktsituationen erprobt. Das multinationale kooperierenden Forschungsteam von Deutsche Flugsicherung, DLR, Droniq, NATS und Volocopter führte die Flugversuche am nationalen Drohnentestzentrum am Flughafen Magdeburg-Cochstedt durch. Dabei ging es u.a. um ein Ausweichmanöver aufgrund eines sich ebenfalls in der Luft befindlichen Rettungshubschraubers der ADAC-Luftrettung. Dabei passte die „VoloDrone“ automatisiert ihren Flugpfad an, um dem RTH auszuweichen.
Für den Betrieb einer Vielzahl unbemannter Luftfahrzeuge werde zukünftig ein hochgradig automatisiertes System benötigt, dass die klassische Flugsicherung ergänzen soll, so das DLR. Drohnenflüge sollen künftig vom Start über den aktiven Flug bis hin zur Landung über einen gemanagten Luftraum operieren. Bei den Flugversuchen in Cochstedt im Rahmen des EU-Projekts CORUS-XUAM erfolgten die Fluganfrage, die Flugplanung sowie die Flugdurchführung vom Start bis zur Landung vollständig über digitale Schnittstellen. Bei der Überprüfung möglicher Flugrouten wird der vollständige aktuelle Flugverkehr berücksichtigt und eine sichere, konfliktfreie Route mit Hilfe des U-Space-Services „Conflict Detection and Resolution“ identifiziert. Diese wird an den Flugtaxi-Betreiber zurückgespielt, der nun die ihm vorgegebene Route nach Plan abfliegt. Im Falle einer unvorhergesehenen Störung der Route durch andere Verkehrsteilnehmer wird die ausgewählte Route für das Lufttaxi über die digitale Schnittstelle aktualisiert und der Flug umgeleitet. Dadurch werde sichergestellt, dass das Flugtaxi auch während es in der Luft ist, sicher mit spontan aufkommenden und unvorhersehbaren Verkehrsteilnehmern wie Rettungshubschraubern interagieren könne. Die in den Flugversuchen erstmals in Cochstedt eingesetzte „VoloDrone“ von Volocopter soll zukünftig vollelektrisch bis zu 200 kg Fracht bis zu 40 km per Flug transportieren.