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Wie lässt sich die Notfallversorgung verbessern?

19.03.2019, 09:59 Uhr

Foto: Jan Klaassen

Fachlicher Austausch auf dem 21. Hannoverschen Notfallsymposium


Über 500 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet besuchten am 16. März 2019 das 21. Hannoversche Notfallsymposium der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Hauptschwerpunkt der Fortbildungsveranstaltung war die Verbesserung der Notfallversorgung. Nach kurzer Begrüßung durch Dr. Hans-Peter Reiffen, Landesarzt der Johanniter in Niedersachsen und Bremen, eröffnete Ralf Tries, Direktor des Amtsgerichts Montabaur und RETTUNGSDIENST-Redaktionsmitglied, die Vortragsreihe. Dadurch, dass die 112 zunehmend zweckentfremdet wird, sei die Anzahl an Einsätzen für Bagatellfälle immens gestiegen. Auf der anderen Seite bereiten auch die Patienten Probleme, die trotz berechtigter Gründe die Mitfahrt verweigern. Kombiniert aus juristischer und rettungsdienstlicher Erfahrung, gab Tries praxistaugliche Hilfestellungen im Umgang mit solchen Einsatzsituationen.

Ein weiteres Thema war der Personalengpass im Rettungsdienst. Prof. Dr. Gordon Heringshausen von der Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin machte in seinem Vortrag die Probleme deutlich. Aus Sicht der Rettungsdienstanbieter zeigte der Professor für Gesundheitswissenschaften und ausgebildete Notfallsanitäter mögliche Handlungsoptionen für Arbeitgeber im Rettungsdienst auf. Auch die Telemedizin wurde auf dem Symposium näher beleuchtet. „Die Telemedizin wird sich in wenigen Jahren dauerhaft etablieren“, ist Dr. Daniel Overheu, Ärztlicher Leiter Telemedizin an der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Oldenburg AöR, überzeugt. Die Telemedizin-Zentrale am Klinikum Oldenburg sehe sich als Pionier auf diesem Gebiet. Jetzt, da das Fernbehandlungsverbot aufgehoben wurde, müssten nach Overheu Ärzte intensiv darauf vorbereitet werden mit der EDV-Technik umzugehen und entsprechende Softskills zu entwickeln. Die Innovationen im Bereich Rettungsdienst machen sich in Oldenburg auch durch den Einsatz von Gemeindenotfallsanitätern bemerkbar. Auch er konsultiert für einen ärztlichen Rat einen Facharzt per Telemedizin aus dem Klinikum Oldenburg. Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch drei interaktive Fallbeispiele und sieben Workshops.

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