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Wie sind die aktuellen Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst?

14.02.2022, 15:28 Uhr

Foto: P.G. Knacke

Ver.di führt Umfrage durch


Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat erneut auf die zunehmende Arbeitsbelastung der Beschäftigten im Rettungsdienst hingewiesen und vor drohenden Versorgungsengpässen in der Zukunft gewarnt. „Wer die 112 wählt, erwartet schnelle und kompetente Hilfe. Um diese flächendeckend und auf Dauer sicherzustellen, braucht es genügend qualifiziertes Personal“, begründet Sylvia Bühler, im Ver.di-Bundesvorstand zuständig für das Gesundheitswesen, die Initiative. Um die erforderliche Anzahl von Menschen für den Rettungsdienst zu gewinnen und zu halten, sei es dringend nötig, dort die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Belastung der Rettungskräfte habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Gründe für diese Entwicklung lägen in den immer höheren Einsatzzahlen und den im Vergleich zur Vergangenheit längeren Fahrten zu den Kliniken. Dieser Punkt sei eine Folge der Überlastung der Krankenhäuser und der vermehrten Schließung von Notaufnahmen. Die Pandemie habe diese Entwicklung noch verschärft: „Die Kolleginnen und Kollegen sind stets als erste vor Ort und wissen oft nicht, was auf sie zukommt. Das ist enorm belastend.“ „Zentrale Forderungen der Beschäftigten sind deshalb die Verringerung der wöchentlichen Höchstarbeitszeit, die Erstellung von verlässlicheren Dienstplänen und eine bessere Personalausstattung“, sagte Bühler. Landkreise und kreisfreie Städte müssten die Auftragsvergabe an gute, tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen knüpfen. Wöchentliche Höchstarbeitszeiten von aktuell bis zu 48 Stunden passten nicht mehr in die Zeit.

Um sich einen übergreifenden Eindruck über die aktuellen Arbeitsbedingungen aus erster Hand zu verschaffen, hat Ver.di am 11. Februar, dem „Tag des Europäischen Notrufs“ eine Beschäftigtenbefragung gestartet, die bis Ende März laufen soll. „Wir wollen von den Kolleginnen und Kollegen aus erster Hand erfahren, was ihnen unter den Nägeln brennt“, erklärte Bühler. Die Ergebnisse werden in der RETTUNGSDIENST veröffentlicht. (POG)

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