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Wie wird die Bevölkerung im Katastrophenfall mit Trinkwasser und Blutkonserven versorgt?

05.02.2015, 09:54 Uhr

Professor Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt, Jürgen Bode (stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt), Dr. Rudolf Fuchs (Hochschulratsvorsitzender), Präsident Professor Dr. Robert Grebner sowie Professor Dr. Winfried Wilke (Foto: K. Klein/FHWS)

Studie zur Entwicklung eines EDV-Systems

Das Institut für angewandte Logistik (IAL) an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) führt eine Studie und ein Forschungsprojekt zur Versorgung mit verderblichen, lebenswichtigen Güter im Katastrophenfall durch. In Kooperation mit Hilfsorganisationen, Behörden und Logistikunternehmen sollen unter dem Titel „Optichain – Analyse von Supply Chains in regionalen Katastrophenszenarien“ Lösungen für den Umgang mit Blutkonserven und Trinkwasser gefunden werden. Das Projekt geht von einem regionalen Katastrophenszenario im unterfränkischen Raum aus: Hochwasser, Schnee oder Sturm. Betroffen wären die Infrastruktur, die Kommunikationsmittel und die Stromversorgung, die großflächig und längerfristig beeinträchtigt oder zerstört wären. Rohrbrüche würden zu einer Verunreinigung des Trinkwassers führten.

Die Leiter der Studie, Professor Dr. Ulrich Müller-Steinfahrt und Professor Dr. Winfried Wilke, stehen vor der Aufgabe, die Lieferkette und somit die Versorgung der Bevölkerung zu optimieren. Dafür wurden Umfragen mit Institutionen und Organisationen durchgeführt, um neben bereits bestehenden und bewährten Maßnahmen weitere Möglichkeiten zu finden. So wurden das BRK, die Stadtwerke, die Polizei, die Regierung von Unterfranken, das Landratsamt sowie das Technische Hilfswerk als Experten befragt. Darüber hinaus wurden auch die Ergebnisse einer Diplomarbeit mit dem Titel „Technische Systemanalyse zur Verbesserung der Katastrophenhilfe“ herangezogen und ausgewertet.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen u.a. in die Qualifizierung von Mitarbeitern einfließen, die in der Rettung tätig sind. Um dem Bedürfnis der Bevölkerung nach einer möglichst optimalen Versorgung und einer funktionierenden Infrastruktur auch in Notfällen nachkommen zu können, empfehlen die Studienleiter die Bereitstellung eines EDV-Systems, das alle logistischen Anforderungen und Lösungsansätze aufweist. Essentiell sei u.a. die Weitergabe von Daten und Informationen an alle beteiligten und eingebundenen Akteure, eine echtzeitbasierte Routenplanung für die Aufrechterhaltung der Lieferkette sowie eine Katastrophen-Frühwarnfunktion.

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