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Wiener Berufsrettung will weniger Personal

07.07.2014, 12:23 Uhr

Foto: Dräger

Künftig zwei statt drei Sanitäter auf Rettungsfahrzeug

Bei der Wiener Berufsrettung sollen in Zukunft nur mehr zwei statt drei Sanitäter pro Rettungsfahrzeug eingesetzt werden. Das sorgt laut „Österreichischem Rundfunk“ für heftige Diskussionen. So warnten Personalvertreter der Berufsrettung vor einer „Verschlechterung der Qualität des Rettungsdienstes“. Gefordert hatte die Personalreduzierung das Wiener Kontrollamt aus wirtschaftlichen Gründen, da die generelle Abschaffung des 24-stündigen Wechseldienstes des medizinischen Personals dies möglich mache. Umgesetzt werden soll die neue Regelung bis 2016. Kritik kam von Personalvertretern der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG). Das Nachrichtenmagazin „Profil“ berichtet von einem E-Mail-Newsletter von FSG-Funktionären, in dem die Umstellung als „nicht praxistauglich“ bezeichnet wird, zudem würde sie „die Qualität verschlechtern“. Auch „die Umsetzung nur in den Außenbezirken“ von Wien sei „nicht nachvollziehbar“.

Der FSG-Vorsitzende Christian Meidlinger zeigte sich über diese Kritik aus den eigenen Reihen allerdings überrascht. Immerhin hätten die Personalvertreter diese Pläne mitgetragen, sagte er gegenüber „Radio Wien“. Qualitätseinbußen fürchte er nicht, die Reduktion auf zwei Sanitäter entspreche europäischen Standards. Bisherige Aufgabe des dritten Sanitäters war es, das Rettungsfahrzeug zu lenken und gleichzeitig Verkehrsbehinderungen durch den Einsatz zu vermeiden. „Um auch in Zukunft zu gewährleisten, dass der Verkehr durch Rettungseinsätze möglichst wenig behindert wird, bleibt die Drei-Mann-Besatzung im dicht bebauten innerstädtischen Bereich weiterhin bestehen“, ließ die Wiener Berufsrettung aber erkennen, dass keine pauschale Einführung der neuen Regelung um jeden Preis erfolgen werde. Auch bei hochpriorisierten Notfällen würden weiterhin drei Sanitäter zum Einsatz kommen. Ihren Ursprung hat die Umstellung in der kommenden Abschaffung der 24-Stunden-Dienste des medizinischen Personals bis spätestens 2016. Dann werden die Mitarbeiter nur noch in 12,5-Stunden-Diensten tätig sein. Das bedeutet auch einen höheren Personalbedarf. Aus diesem Grund sei die Aufnahme „von rund 180 zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Rettungsdienst“ vorgesehen, hieß es. (POG)

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