Die Notfallsonografie wurde ursprünglich zur raschen Beurteilung des Patienten im Schockraum oder
in der Notaufnahme entwickelt, zunehmend findet sie aber den Weg in die Präklinik. In den letzten Jahren hat die technische Entwicklung rasante Fortschritte gemacht und brauchbare Sonografiegeräte in Größe eines handelsüblichen Smartphones oder Tablets konstruiert. Immer mehr Studiendaten zum Nutzen
des präklinischen Ultraschalls werden veröffentlicht. Und in immer mehr Rettungsdienstbezirken werden diese handlichen Geräte auf den notarztbesetzten Rettungsmitteln verlastet. Da aber nicht jeder Notarzt täglich mit der Sonografie umgeht, das Rettungsfachpersonal schon gar nicht, fehlt es häufig an der Erfahrung.

Deshalb hat Gregor Naths, Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie sowie Notarzt, jetzt ein speziell auf die Bedürfnisse des präklinischen Nutzers abgestimmtes Ultraschallhandbuch vorgelegt. „Notfallsonografie“ soll Rettungsdienstpersonal die Chancen und Grenzen des zielgerichteten Ultraschalls vermitteln. Neben den Normalbefunden und Pathologien steht die Diagnose reversibler Ursachen für ABC-Probleme wie Pneumothorax, abdominelle Blutung oder Perikarderguss im Mittelpunkt. Die zugehörigen Schallkopfpositionen und die Untersuchungskonzepte FEEL, FAST, eFAST und RUSH werden Schritt für Schritt vorgestellt. Anhand 90 Abbildungen werden die korrekte Anwendung der Geräte und die Interpretation der Schallbilder erläutert.

Die Sonografie habe ihre Stärken laut Autor Naths beim Erkennen von Traumafolgen im Abdominalbereich, bei der Ursachenabklärung des unklaren Schockgeschehens und unklarer Dyspnoe sowie im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation zur Erkennung möglicher reversibler Ursachen. Sie leiste damit einen wichtigen Beitrag zu einer differenzierteren und schnelleren Versorgung von kritisch kranken oder verletzten Patienten.

Der kompakte Leitfaden zur fokussierten Sonografie im Rettungsdienst ist jetzt erschienen.