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Zwei Bietergemeinschaften buhlen um Flugrettung in Tirol

23.02.2015, 15:03 Uhr

Foto: ÖAMTC

Fünf Betreiber gegen Knaus & Partner

Die Flugrettung im österreichischen Bundesland Tirol soll im Frühjahr dieses Jahres neu ausgeschrieben werden. Diese Maßnahme wurde notwendig nachdem die Flugrettungsvereinbarung aus dem Jahr 2012 mit den sechs in Tirol tätigen Betreibern und dem Land am 31. Dezember dieses Jahres ausläuft. Darüber hinaus geriet die Flugrettung in Tirol durch die Stationierung eines weiteren Notarzthubschraubers (NAH) in Mayrhofen bereits im Dezember 2013 in die Schlagzeilen, der ein massiver Streit zwischen Betreibern und letztlich das Flugverbot für den neuen NAH folgte. Der ÖAMTC und die SHS drohten damals mit der Kündigung des Flugrettungsvertrages. Ende Dezember 2014 durfte der Betreiber Roy Knaus mit der Heli Tirol GmbH dann doch einen NAH in Mayrhofen im Zillertal stationieren. „Martin 7“, so der Rufname des dort stationierten Hubschraubers, hat seit dieser Zeit rd. 130 Einsätze geflogen.

Nachdem das Land Tirol im März vergangenen Jahres eine Bedarfsanalyse zur Flugrettung bei der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) in Auftrag gegeben hatte, die als Grundlage für die zukünftige Ausgestaltung des Hubschrauber-Rettungsdienstes mit einem Einsatzradius von 50 km (ca. 15 Flugminuten) pro Stützpunkt dient, hat sich nun eine Bietergemeinschaft gebildet. Fünf der sechs Betreiber haben sich als erste Bietergemeinschaft zusammengeschlossen, dies sind die ARA-Flugrettungs GmbH, die Heli-Ambulance Team GmbH & Co. KG (HAT), der ÖAMTC-Flugrettungsverein, die Schnek Air GmbH und die Schider-Helicopter-Service GmbH (SHS). Dies bedeutet, dass alle anderen Betreiber gegen Roy Knaus bzw. Heli Tirol GmbH bieten werden. Die Heli Tirol GmbH will wiederum mit einem europäischen Partner eine zweite Bietergemeinschaft bilden.

In der Bedarfsplanung sollen sowohl ganzjährig als auch saisonal betriebene Stützpunkte mit festen Bereitschaftszeiten festgelegt werden, sodass die Betreiber ihre Bereitschaft nicht mehr selbst bestimmen können. Insgesamt gibt es derzeit 16 Flugrettungsstützpunkte in Tirol. Für die Flugrettung stellt das Land 1,6 Mio. Euro zur Verfügung. Die Besonderheit: Während für die präklinische Grundversorgung in Tirol 750 Euro durch das Land und 950 Euro durch die Krankenkassen pro Rettungsflug gezahlt werden, müssen Freizeit- und Sportunfälle komplett durch die Versicherungen oder den Verletzten selbst getragen werden. (Scholl)

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