In Bischofswerda und Bautzen ist es zu Suiziden von zwei Rettungsdienst-Mitarbeitern in den vergangenen Wochen gekommen. Kollegen machen dafür laut einem Artikel der „Sächsischen Zeitung“ die Arbeitsbedingungen verantwortlich. „Im Rettungsdienst und im Krankentransportwesen gibt es erhebliche Missstände“, sagt ein Rettungsassistent, der anonym bleiben möchte. Es seien oft Überstunden zu leisten, die Bezahlung häufig schlecht. Unter den Kollegen gebe es viele, die alkohol- und medikamentenabhängig seien, um die Belastungen im Job auszuhalten. Zudem seien die Rettungswachen oft viel zu eng für die Belegschaft und „die Sanitäranlagen eine Katastrophe“, heißt es in dem Artikel.
Verantwortliche beim DRK und ASB, bei denen die beiden Rettungsdienstler gearbeitet haben, räumen ein, dass die Arbeit im Rettungsdienst nicht immer leicht sei und die gesetzlich geregelte Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche regelmäßig überschritten werde. Dies soll vor allem dann der Fall sein, wenn kurz vor Feierabend noch ein Einsatz gefahren werden müsse. Zu wenig psychologische Betreuung gebe es aber bei beiden Verbänden nicht. Das Angebot werde allerdings nur sehr selten angenommen. Der ASB-Kreisvorsitzende Rainer Scholze sagt, dass sich im Rettungswesen etwas ändern muss. Deshalb wolle man nun „Druck auf die Krankenkassen ausüben, um mehr Geld für Personal und Ausrüstung zu bekommen.“