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Zwei RTW und eine Wasseraufbereitungsanlage für Haiti

10.02.2010, 19:56 Uhr

Foto: MHW

MHW erweitert Hilfsangebot und schickt Hilfsgüter

Am Donnerstag, dem 11. Februar 2010, wird das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk e.V. (MHW) in Höchstädt an der Donau in Kooperation mit der Firma Grünbeck Wasseraufbeitung GmbH eine mobile Wasseraufbereitungsanlage in Containerform verladen und über Hamburg nach Haiti verschifft. Diese Anlage eignet sich zur Erzeugung von hygienisch einwandfreiem Trinkwasser. Mit einer Kapazität von rund 1.000 l/h kann diese langfristig installiert einen wesentlichen Beitrag für den Wiederaufbau leisten. Die Anlage, die mit Ultrafiltration, Umkehrosmose sowie Chlordosierung funktioniert, ist für den langanhaltenden Einsatz einer dezentralisierten Wasserversorgung, wie sie in Länder mit einer schwachen Infrastruktur üblich und sinnvoll ist, bestens geeignet. Die Firma Grünbeck Wasseraufbereitung, die ein ähnliches Projekt im Tsunamigebiet erfolgreich durchführt, stellte diese Anlage kostenlos zur Verfügung. „Einen nicht unerheblichen Teil übernehmen unsere Mitarbeiter und verzichten dabei aus eigener Motivation spontan auf ihre Entlohnung für dieses Projekt. Ich finde die Idee ganz hervorragend und bin stolz darauf, dass wir so engagierte Mitarbeiter haben“, so Dr. Günter Stoll, Geschäftsführer der Firma Grünbeck Wasseraufbereitung. Ersatzteile werden ebenfalls mitgeliefert, so dass diese Anlage mehrere Jahre lang im Einsatz sein kann.

Weitere Hilfsgüter aus dem medizinischen Bereich werden mit der Firma G.A.R.D. GmbH verschickt. Es ist geplant, mit den zwei Rettungswagen den Aufbau der notfallmedizinischen Infrastruktur nachhaltig zu fördern. In Zusammenarbeit mit örtlichen Krankenhäusern können diese als Transportmittel für Verletzte oder auch als ambulante Versorgungsstationen verwendet werden. Besonders für den Transport von kleinen Patienten wurden diese RTW von der Firma Schnitzler ausgerüstet, die zwei Kinderrückhaltesysteme gesponsert hat. Dazu entsendet das MHW vier ausgebildete Rettungskräfte, die die Übergabe und Einbindung in die Strukturen vor Ort anleiten. Ziel ist es, mit einheimischen Helfern den haitianischen Rettungsdienst langfristig und professionell wiederaufzubauen. Kooperationen mit Hilfsorganisationen vor Ort sind ebenfalls bereits geknüpft. „Mit den RTW möchten wir nicht nur Soforthilfe betreiben“, sagte der Vize-Präsident und G.A.R.D. Geschäftsführer Sven Jarmuth. „Vielmehr geht es uns darum, den haitianischen Rettungsdienst, der dringend funktionsfähig gemacht werden muss, mit unseren Mitteln und Know-how zu unterstützen.“ Auch an der Möglichkeit der Versorgung schwer verletzter Kinder in Deutschland wird derzeit beim MHW gearbeitet. Die Hilfsgüter werden am 17. Februar per Schiff vom Hamburger Hafen aus verschickt.

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