Am Jüdischen Krankenhaus Berlin in Berlin-Wedding wurde am Osterwochenende die zweite von niedergelassenen Ärzten betriebene Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung an einem Berliner Krankenhaus eröffnet, um die Notaufnahme zu entlasten. Sie ist die erste Anlaufstelle für diejenigen Notfallpatienten, die zu Fuß in die Klinik kommen. Die KV-Ärzte entscheiden, welche Patienten ambulant in der Notdienstpraxis behandelt werden und welche Patienten akute Notfälle sind und in die Notaufnahme weitergeleitet werden.
Die KV-Notdienstpraxis wird während der sprechstundenfreien Zeit – am Mittwoch und Freitag sowie an den Wochenenden und Feiertagen – geöffnet sein. Darüber hinaus soll die KV-Notdienstpraxis am Jüdischen Krankenhaus Berlin zukünftig von der KV-Leitstelle angesteuert werden, um den Patienten in der unmittelbaren Umgebung in der sprechstundenfreien Zeit die Möglichkeit zu geben, bei Beschwerden einen Arzt aufsuchen zu können.
Die erste KV-Notdienstpraxis Berlins wurde im Jahr 2016 am Unfallkrankenhaus in Marzahn in Betrieb genommen. An der Etablierung weiterer Einrichtungen dieser Art werde mit Hochdruck gearbeitet. Aktuell geht die KV Berlin von einem Bedarf von etwa acht Notdienstpraxen aus. „Mit diesem Modell schlagen wir den von der Politik favorisierten Weg hin zu einer integrierten Notfallversorgung ein, in der Klinik, Rettungsstelle und Notdienstpraxis eng zusammenarbeiten“, sagte Dr. Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Berlin.