Während eines Einsatzes in einem Münchner Jugendheim wurde der Rettungswagen des Münchner Krankentransportes (MKT), Rettungswache Mitte, mit Graffiti und Tags beschmiert. Kurz zuvor wurden die Rettungskräfte von einer gewalttätigen Patientin mit Blut beschmiert. Es sind solche Zwischenfälle, die den allgemeinen Eindruck zu bestätigen scheinen, dass der Respekt gegenüber Rettungskräften immer mehr abnimmt. Bedrohungen, aggressives Verhalten und oft auch Handgreiflichkeiten – damit werden Rettungskräfte – auch in München – während ihrer Arbeit häufiger konfrontiert. Eine besorgniserregende Entwicklung, über die immer wieder berichtet wird. Nun kommt eine neue Form der Respektlosigkeit hinzu, das Beschmieren von Fahrzeugen während eines Einsatzes: Als die Rettungskräfte am Sonntagabend einen Patienten versorgten, wurde der Rettungswagen vollgekritzelt, kurz zuvor wurden sie von einer alkoholisierten Patientin angegriffen und mit Blut beschmiert.
Gewiss, im Rettungsdienst kann man schlecht von „Alltag“ sprechen. Kaum ein Einsatz ist wie der andere und ständig müssen sich die Rettungskräfte auf neue Situationen und Fälle einstellen. Ein harter Job, der selten gesellschaftliche Anerkennung findet. In letzter Zeit häufen sich jedoch die Vorfälle und Konflikte zwischen Rettungskräften und Bürgern. Von Zivilcourage oder gar Respekt gegenüber den Helfern kann man nicht sprechen. „Im Gegenteil“, erzählt Rettungssanitäter Andreas R., „wir werden bespuckt, beschimpft und angegriffen und sind oft auf die Hilfe der Polizei angewiesen. Patienten, die die Behandlung verweigern gab es schon immer. Das ist auch ihr gutes Recht. Aber es bleibt oft nicht dabei, auch Passanten und Schaulustige mischen sich ein und halten uns von der Arbeit ab.“