Die Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN) hat ein Positionspapier zu den Problemen im bayerischen Notarztdienst aufgestellt. Darin heißt es, dass sich mit Inkrafttreten des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes (BayRDG) im Jahr 2010 „zahlreiche Änderungen bei der administrativen Abwicklung des bis dahin weitgehend reibungslos funktionierenden bayerischen Rettungsdienstes ergeben“ hätten. Dadurch sei die notärztliche Versorgung der bayerischen Bevölkerung insbesondere im ländlichen Bereich akut gefährdet.
Die AGBN sieht drei Hauptproblemkomplexe: die Zulassung zum Notarztdienst, die Vergütung des Notarztdienstes und die Vertretung der Notärzteschaft in den Gremien, die den Notarztdienst gestalten. Zur Lösung dieser Probleme stellt die Arbeitsgemeinschaft in ihrem Positionspapier einige Forderungen auf. So solle die Zulassung zum Notarztdienst unkompliziert und für jeden Notarzt kostenlos erfolgen. Jeder geleistete Notarzteinsatz müsse ereignisnah und vollständig vergütet werden. Dabei habe eine Deckelung der Zahlungen zu unterbleiben: „Das Risiko steigender Einsatzzahlen wird nicht von den Notärzten übernommen.“ Zudem müssten die Notärzte in der KVB durch eine ständige, institutionalisierte Kommission vertreten sein. Sollte es nicht gelingen, die bewusst moderat gehaltenen Forderungen dieses Positionspapiers noch im in diesem Jahr zu erfüllen, so die AGBN, halte man das gegenwärtige Notarztsystem in Bayern für administrativ gescheitert.