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RTH Westpfalz war keine „probeweise Stationierung“

06.02.2020, 16:24 Uhr

Foto: ADAC-Luftrettung

Einsätze dienten Sicherung der Luftrettung


Im vergangenen Herbst wurden insgesamt vier Kleine Anfragen zu dem von der ADAC-Luftrettung betriebenen Dual-Use-Hubschrauber (RTH/ITH) „Christoph 66“ in Eßweiler (Rettungsdienstbereich Kaiserslautern) sowie dem Transporthubschrauber der Johanniter-Luftrettung in Sembach an das Ministerium des Innern und für Sport gestellt. Aus den Antworten geht hervor, dass es zurzeit fünf Luftrettungsstationen in Rheinland-Pfalz gibt, die sich in Eßweiler, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Wittlich befinden. Diese werden durch den „Air Rescue 3“ in Luxemburg ergänzt. Vor der Stationierung des „Christoph 66“ am 2. September 2019 wurde zwischen dem 22. Oktober 2018 und dem 2. September 2019 ein Transporthubschrauber der Johanniter-Luftrettung auf Basis eines privatrechtlichen Vertrages in Sembach betrieben und konnte subsidiär im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst ergänzend eingesetzt werden. Laut dem Ministerium des Innern und für Sport erfolgte in Rheinland-Pfalz keine „probeweise Stationierung“ eines RTH, sondern vielmehr die Sicherung der Luftrettung im Rahmen eines interimsweisen Dienstleistungskonzessionsvertrages.

Die Bedarfsermittlung in der Westpfalz und dem nördlichen Saarland lag schließlich im Herbst vergangenen Jahres vor, es folgte eine Analyse. Das Vergabeverfahren dauerte laut Innenministerium insgesamt ein Jahr. Mit dem Hubschrauber des Musters H145 stehe der modernste RTH/ITH zur Verfügung, mit dem u.a. Transporte von ECMO, IABP und Inkubatoren problemlos möglich seien. Bisher wurde lediglich ein einziger Einsatz des „Christoph 66“ am 15. Oktober 2019 abgelehnt und aufgrund einer kurzen Distanz durch einen ITW durchgeführt, sieben Einsätze konnten wetterbedingt nicht durchgeführt werden.

Das Innenministerium machte deutlich, dass weder der Hubschrauber der Johanniter-Luftrettung noch „Christoph 66“ der ADAC-Luftrettung ausschließlich im Rettungsdienstbereich Kaiserslautern eingesetzt werden, sondern dem Bedarf entsprechend von den umliegenden Leitstellen angefordert werden können. Darüber hinaus wären beide Hubschrauber über weite Strecken bei Sekundärtransporten unterwegs. So stellte das Innenministerium fest, „dass es nicht zutrifft, dass sich die Rettungseinsätze der ADAC-Luftrettung gegenüber der Anzahl der Rettungseinsätze der Johanniter Luftrettung tatsächlich reduziert haben.“ Zur Frage, warum der Dual-Use-Hubschrauber des ADAC nicht in Sembach stationiert wurde, führte das Ministerium aus, dass durch den Eigentürmer lediglich eine Vermietung an die Johanniter-Luftrettung erfolgte, womit ausdrücklich ein Ausschluss anderer Bieter vorlag, was dazu führte, dass „Christoph 66“ dort nicht stationiert werden konnte. (Scholl)

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