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Telenotarzt-System wird flächendeckend in NRW etabliert

11.02.2020, 11:00 Uhr

Foto: Umlaut

Einführung soll kein „Sparprogramm“ werden


Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Vertreter der Krankenkassen, die kommunalen Spitzenverbände und die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen haben heute eine gemeinsame Absichtserklärung zum flächendeckenden Ausbau des Telenotarzt-Systems unterzeichnet. Mit der Absichtserklärung bekräftigen die Beteiligten den gemeinsamen Willen zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Umsetzung des flächendeckenden Ausbaus. Es sei beabsichtigt, dass bis spätestens Ende des Jahres 2022 in jedem Regierungsbezirk mindestens ein Telenotarzt-Standort den Regelbetrieb aufgenommen habe. Die Beteiligten seien sich darin einig, dass nicht jeder Träger des Rettungsdienstes eine eigene Telenotarzt-Zentrale benötige. Weitere Standorte sollen anhand gemeinsamer fachlicher Kriterien festgelegt werden. Auf Grundlage einer Bedarfserhebung und Potenzialanalyse der Universität Maastricht und der Erfahrungen aus Aachen sollen Kommunen Trägergemeinschaften bilden. Die Kosten seien über die Gebührensatzungen der Träger der Rettungsdienste refinanzierbar. Träger des Rettungsdienstes sind die Kreise und kreisfreien Städte.

Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Nordrhein-Westfalen und Unterzeichner für die kommunalen Spitzenverbände in Nordrhein-Westfalen, bekräftigte: „Bei der Bildung von Trägergemeinschaften wird es fachlich sinnvolle und faire Vereinbarungen zwischen Kreisen und kreisfreien Städten als Träger des Rettungsdienstes geben, sodass eher städtische und eher ländliche Regionen gleichermaßen mit Telenotarzt-Einsatzzentralen ausgestattet sein werden. Wichtig ist uns aber auch, dass die landesweite Einführung von Telenotärzten kein Sparprogramm wird. Vielmehr erwarten wir, dass die Qualität der ambulanten Notfallversorgung hierdurch insgesamt gesteigert wird.“

Die Implementierung des Telenotarzt-Systems erfolge schrittweise und in enger Abstimmung mit den Beteiligten. Als Nächstes werde die Region Ostwestfalen-Lippe an den Start gehen. Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf habe bereits – wie einige andere Kommunen – die ersten Planungsschritte eingeleitet. Nach und nach werden weitere Standorte folgen. Laut Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Gesundheitsdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf, müsse das bisherige Nebeneinander von drei Systemen neu gedacht werden. Das Telenotarzt-System solle das bestehende Notarztwesen nicht ersetzen, sondern stelle eine Ergänzung dar. Denn nicht bei jedem Notfall sei die persönliche Anwesenheit eines Notarztes nötig. Vieles könne das Rettungsdienstpersonal aufgrund der Qualifizierung auch alleine bewältigen. Ein Telenotarzt könne die Einsatzkräfte hierbei unterstützen. Werde ein Notarzt vor Ort benötigt, arbeiten beide Systeme Hand in Hand. Insbesondere bei der Qualifikation der Ärztinnen und Ärzte werden die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle spielen.

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